Neptun im Krebs - Astrologie im Wassermannzeitalter.

Neptun im Krebs verleiht eine besonders feine Art der Wahrnehmung und des Verstehens – durch Emotionen, die aus der Tiefe der Seele kommen. Doch zu dieser Tiefe vorzudringen ist nicht leicht, denn diese Stellung bringt eine starke Verletzlichkeit mit sich. Der Mensch entwickelt einen schützenden Panzer, der oft aus verschiedenen Formen von Lüge und Selbsttäuschung besteht.
Dies ist einer der feinsten und zugleich gefährlichsten Aspekte. Er führt zu Verzerrungen im Unterbewusstsein – sowohl im persönlichen als auch im kollektiven – besonders in jenen Strukturen, die dem Menschen selbst schwer zugänglich sind. Neptun ist ohnehin keine direkte oder offene Planetenkraft, doch in Verbindung mit dem zurückhaltenden, misstrauischen und verschlagenen Krebs wird er noch weniger zugänglich. Ein Mensch mit dieser Neptun-Stellung glaubt nur an das, was er selbst erlebt hat. Doch selbst sich selbst vertraut er nicht – und das nicht ohne Grund: Der Grad an Selbsttäuschung und innerer Unehrlichkeit kann hier sehr hoch sein. Daraus folgt fast zwangsläufig auch die Täuschung der Außenwelt, vor allem im emotionalen Bereich. Generell bringt Neptun in Wasserzeichen (Krebs, Skorpion, Fische) oft sogenannte emotionale „Süchtige“ hervor. Es ist ihnen nicht so wichtig, was Emotionen auslöst – Hauptsache, sie sind da und lassen sich in möglichst vielen Nuancen erleben. Man kann sich vorstellen, welche Art von persönlicher und gesellschaftlicher Realität bei einer solchen inneren Einstellung entsteht, wenn sie nicht bewusst reguliert wird.
Auf hoher Ebene der Aufarbeitung – die in diesem Fall große Selbstverleugnung erfordert, da die emotionalen Versuchungen besonders stark sind – erlebt der Mensch nur noch feine, hochfrequente Emotionen. Diese verzerren nicht die Informationsqualität der energetischen Ströme, wie es auf niedriger Ebene oft geschieht. Dann lernt er, intuitiv in die Tiefen der eigenen und fremden Psyche vorzudringen und dort sehr präzise und feine Transformationen durchzuführen – oft ohne selbst genau zu wissen, wie er das tut. So gelingt es ihm etwa, eine persönliche oder kollektive Hysterie in einen Prozess innerer Aufarbeitung mit konstruktivem Ergebnis zu verwandeln.